In der europäischen Energiepolitik taucht immer häufiger ein neuer Begriff auf: Energy Sharing – auf Deutsch ungefähr „gemeinsam Strom nutzen“.
Die Grundidee ist einfach: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen schließen sich zu Energiegemeinschaften zusammen. Diese Gemeinschaften erzeugen Strom – zum Beispiel mit Solaranlagen – und können diesen Strom dann gemeinsam nutzen und untereinander aufteilen, anstatt alles einzeln mit dem großen Strommarkt abzuwickeln.
Die Europäische Union hat in mehreren Richtlinien festgelegt, dass die Mitgliedsstaaten solche Modelle möglich machen müssen. Energy Sharing soll ausdrücklich auch für Bürgerenergiegesellschaften wie Genossenschaften offenstehen.
In Deutschland sind erste Bausteine dafür bereits mit dem Solarpaket I auf den Weg gebracht worden. Weitere Schritte – unter anderem im Rahmen eines möglichen zweiten Solarpakets und einer Reform des Strommarkts – werden derzeit politisch diskutiert.

Für eine Bürgerenergiegenossenschaft wie die BEG Sösetal ist das ein spannender Ausblick: Langfristig könnten Modelle entstehen, bei denen unsere Mitglieder und lokale Partner nicht nur Strom aus unseren Anlagen beziehen, sondern diesen im Rahmen eines gemeinsamen „Energie-Clusters“ in der Region miteinander teilen.
Noch sind viele Details offen – rechtlich, technisch und organisatorisch. Wir verfolgen die Entwicklung aufmerksam und prüfen, welche Chancen sich in den kommenden Jahren für unsere Genossenschaft und unsere Region ergeben können.
